Konsolidierte Jahresrechnung 2022 der Kursaal Bern Gruppe

Erläuterungen

Das Geschäftsjahr 2022 bestand – kurz zusammengefasst – aus zwei Teilen. Der erste war das herausfordernde erste Quartal, in dem wir stark unter den Auswirkungen der vierten Corona-Welle gelitten haben. Dies hatte einen bedeutenden Einfluss auf die Geschäftsentwicklung der Kursaal Bern Gruppe. Der zweite Teil umfasste die Zeit von Ende April bis zum Jahresende. Hier konnten wir auch auf Stufe Konzern von einem sich belebenden Konsum profitieren und in allen Sparten kontinuierlich steigende Frequenzen und Umsätze verbuchen. Gegen Ende Jahr erreichten wir wieder den Stand aus dem Geschäftsjahr 2019, dem letzten Vor-Corona-Jahr. Die gestiegenen Einkaufspreise, der Fachkräftemangel sowie die politischen und ökonomischen Entwicklungen in Europa beschäftigen uns nach wie vor. Hier gilt es, den Herausforderungen stufengerecht und mit den geeigneten Massnahmen entgegenzuwirken, um die Profitabilität der Unternehmen zu sichern. Die Gruppe erzielte im Jahr 2022 insgesamt ein anteiliges Ergebnis ohne Minderheiten in der Höhe von CHF –2.5 Mio. (Vorjahr: CHF –13.0 Mio. ohne Härtefallhilfen).

Die Schwerpunkte der Kursaal Bern Gruppe im vergangenen Jahr waren Klimaschutz und Nachhaltigkeit. Dabei wollen wir transparent, nachvollziehbar und messbar sein und nachhaltige Projekte bzw. Verbesserungen angehen. Der digitale Geschäftsbericht geht dieser Thematik nach und zeigt Beispiele unseres nachhaltigen Engagements.

Konsolidierte Erfolgsrechnung

Der konsolidierte Betriebsertrag stieg im Geschäftsjahr 2022 deutlich an, um 61.9% auf CHF 74.8 Mio. Zu dieser Entwicklung haben alle Segmente mit beigetragen. Am deutlichsten sehen wir die Entwicklung in den Segmenten Hotel und Gastronomie mit CHF 13.7 Mio. (+78.0% gegenüber dem Vorjahr) und im Kongresszentrum mit CHF 13.8 Mio. (+61.7% gegenüber dem Vorjahr). Aber auch in den Casinos konnten wir mit einem Betriebsertrag von CHF 46.4 Mio. markant zulegen (+57.7% gegenüber dem Vorjahr). Die Nebenleistungen lagen mit CHF 4.0 Mio. höher (+19.5% gegenüber dem Vorjahr), und die Elimination der konzerninternen Umsätze stieg demzufolge auf CHF –3.2 Mio. an (+11.3% gegenüber dem Vorjahr).

Aufgrund der positiven Entwicklung der Umsätze sind auch die Kostenpositionen, die hauptsächlich variable Kostenanteile enthalten, entsprechend angestiegen. Erfreulicherweise konnte die Position Personalaufwand – mit CHF 34.2 Mio. die grösste Kostenposition im Betriebsaufwand – mit einer Quote von 45.8% wieder deutlich unter die 50.0%-Marke im Verhältnis zum Umsatz gesenkt werden (Vorjahr: CHF 24.9 Mio., 53.9%).

Die Mehrkosten im Marketingaufwand resultieren aus den durchgeführten Marketingkampagnen der Casinos und den entsprechend dem Umsatz angestiegenen Vermittlungskommissionen und Franchisegebühren im Segment Hotel. Die Veränderung in den Verwaltungskosten zeigt hauptsächlich die Mehrkosten, die anlässlich der einmaligen Eingabe für die Konzessionserneuerung der bestehenden zwei Casinos angefallen sind, und entsprechende Rückstellungen. Zusätzlich wurde ein neues Konzessionsgesuch für ein terrestrisches Casino in Romanel-sur-Lausanne abgegeben. Wir erwarten den hoffentlich positiven Entscheid des Bundesrates für das neue Projekt Casino du Léman (Projet) SA gegen Ende 2023. Der überproportionale Anstieg der Position Unterhalt, Reparaturen, Ersatz ist in den höheren Aufwendungen für die Softwareabonnemente der Informatik und für die variablen Game-Fee-Abonnemente der Onlinespieleanbieter begründet. Aufgrund der Schliessung des Onlinecasinos hurrahcasino.ch in Neuchâtel wird sich diese Position in Zukunft wieder senken. Der Anstieg beim diversen Betriebsertrag resultiert hauptsächlich aus den gestiegenen Strom- und Heizkosten. Nebst der Mengenentwicklung hatte hier speziell auch die Preisentwicklung einen wesentlichen Einfluss. Dass sich auf dieser Position die Kosten nicht überschlagen, ist der vertraglichen Anbindung an ein Energieversorgungsunternehmen über drei Jahre bis Ende 2024 geschuldet. Mit einem deutlich höheren Betriebsaufwand von CHF 66.8 Mio. (Vorjahr: CHF 48.7 Mio.) liegt die Aufwandquote mit 89.4% wesentlich unter der ausgewiesenen Quote von 105.4% aus dem letzten Jahr. Dieser Wert entspricht jedoch den eingangs erwähnten Auswirkungen der Umsatzentwicklung und der variablen Kostenpositionen.

Das Betriebsergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) zeigt mit CHF 7.9 Mio. erstmals seit zwei Jahren wieder ein positives Ergebnis. Darauf lässt sich aufbauen. Die Abschreibungen sind mit CHF 9.8 Mio. leicht tiefer als im Vorjahr. Damit zeigen wir auf Stufe Betriebsergebnis EBIT einen Verlust von CHF 1.9 Mio., konnten uns aber im Vergleich zum Vorjahr mit CHF –12.7 Mio. deutlich verbessern.

Im vergangenen Jahr wurden keine Härtefallhilfen mehr beantragt oder bezogen. Damit erzielten wir ein anteiliges Ergebnis der Aktionärinnen und Aktionäre in der Höhe von CHF –2.5 Mio. (Vorjahr: CHF –13.0 Mio. ohne Einbezug der Härtefallhilfen). Der Rückstand aus dem ersten Quartal konnte trotz dem guten Geschäftsgang in den weiteren Monaten nicht vollständig kompensiert werden.

Konsolidierte Bilanz

Das Umlaufvermögen ist im Vergleich zum Vorjahr um CHF 6.4 Mio. auf CHF 57.2 Mio. gestiegen, was auf den Geschäftsgang in der zweiten Jahreshälfte zurückzuführen ist. Im Berichtsjahr wurden CHF 3.1 Mio. in Sachanlagen investiert und darauf CHF 9.5 Mio. abgeschrieben. Damit reduziert sich das Anlagevermögen insgesamt um CHF 6.8 Mio. auf CHF 86.9 Mio. Die Bilanzsumme ist folglich mit CHF 144.1 Mio. etwa gleich hoch wie im Vorjahr.

Auf der Passivseite konnten CHF 4.3 Mio. an Hypotheken amortisiert werden. Die langfristigen Finanzverbindlichkeiten der Kursaal Bern Gruppe weisen noch CHF 27.0 Mio. auf. Die Konzernbilanz zeigt per Ende 2022 ein solides und gut finanziertes Unternehmen. Mit einer Eigenkapitalquote von 62.7% (Vorjahr: 64.1%) kommunizieren wir wie schon in den vergangenen Jahren Sicherheit und Stabilität. Das Konzerneigenkapital inklusive der Minderheiten beträgt CHF 90.3 Mio.